Ein tierisches Zuhause!

Veröffentlicht am 23.09.2018 von der Wohnungsbau-Genossenschaft „Kontakt“ e.G.

Aufgrund der Fassadensanierung mussten einige Bewohner umziehen. Die Rede ist hier von den geflügelten „Mitbewohnern“: den Mauerseglern, Haussperlingen, Meisen und – Fledermäusen, die ihre Nester gerne in den Spalten zwischen den Fassadenplatten bauen. Damit sie durch die Sanierung nicht „obdachlos“ werden, hat die WBG Kontakt dafür gesorgt, dass sie in unmittelbarer Nähe ein neues Zuhause finden.

Bei der energetischen Sanierung der Fassaden aus den 70er- Jahren war es erforderlich, die Fugen zwischen den Platten zu verschließen und abzudichten. Dadurch hat sich zweifellos die Wohnqualität der Mieter erhöht, doch einigen Vogelarten und Fledermäusen drohte damit die „Obdachlosigkeit“. 

Damit das nicht passiert, hat die Leipziger Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt im Einklang mit dem Bundesnaturschutzgesetz Ersatzquartiere für die Tiere geschaffen. Zusammen mit dem Büro für Naturschutz Hensen haben die Hausmeister der Genossenschaft zahlreiche Nistkästen aufgehängt. In Paunsdorf (Goldsternstraße und Waldkerbelstraße) und in Grünau (Kursdorfer Weg) wurden an geeigneten Bäumen vor den Gebäuden insgesamt 18 Meisenkästen angebracht. Für die Auswahl war es wichtig, dass die Bäume groß und kräftig sind und eine freie „Einflugschneise“ bieten. 

An den Gebäuden selber wurden im Zuge der Sanierung neue, artgerechte Nistangebote in der Fassadendämmung eingerichtet. Dazu gehören sogenannte  Niststeine, Einflugblenden und Lüfterziegel ohne Gitter, damit die Vögel und Fledermäuse sozusagen barrierefreien Zugang zu ihren neuen Wohnungen erhalten. In Paunsdorf und Grünau waren es insgesamt 78 neue Brutquartiere für Mauersegler und Haussperlinge, die Fledermäuse konnten in insgesamt 18 neue Universalkästen umziehen.

Der Umzug musste langfristig geplant werden. Vor Baubeginn hatte das Büro Hensen ein artenschutzfachliches Gutachten erstellt. Dafür hatten die Mitarbeiter monatelang nach Nestern und Kotplätzen Ausschau gehalten, Ein- und Ausflüge beobachtet und Geräusche aufgezeichnet. So kamen sie Sperlingen, Meisen und Co. auf die Spur – „ökologische Baubegleitung“ ist der Fachbegriff dafür. Die WBG Kontakt freut sich, dass sie auch für die tierischen Bewohner erfolgreich ein neues Zuhause geschaffen hat.